Schlangenbisse: So reagieren Sie richtig!
BETROFFENE REGIONEN
In der Schweiz treten Schlangenbisse vor allem in den Sommermonaten bei Wanderungen in den Bergen auf. Im Ausland, in warmen oder tropischen Regionen, ist das Risiko höher.
GEFÄHRLICHE ARTEN
Die meisten Nattern (Colubridae) sind nicht giftig. Potenzielle Gefahren gehen eher von Giftnattern (Elapidae) und Vipern (Viperidae) aus. Zu letzteren zählen die einzigen in Europa vorkommenden gefährlichen Arten: Kreuzotter (Zentralschweiz und Graubünden), Aspisviper (Jura, Alpen und Tessin) und Europäische Hornotter (Tessin).
RICHTIG REAGIEREN
Im Fall eines Bisses sollte die betroffene Person in die stabile Seitenlage gebracht werden. Alles, was das Blut absperren könnte, z. B. Ringe oder Armbänder, ist zu entfernen. Anschliessend sollte die Wunde mit einem Antiseptikum gereinigt und ein lockerer Verband angelegt werden. Stellen Sie die betroffene Gliedmasse mittels einer behelfsmässigen Schiene ruhig und verabreichen Sie ein paracetamolhaltiges Schmerzmittel. Es ist unerlässlich, dass der Rettungsdienst schnell eintrifft und die verletzte Person in ein Krankenhaus bringt.
Schliesslich gibt es noch einige Handlungen, die Sie vermeiden sollten. Versuchen Sie nicht, die Schlange zu fangen; legen Sie keine Blutsperre an; saugen Sie das Gift nicht mit dem Mund aus; schneiden Sie die Wunde nicht auf und erhitzen Sie sie nicht; greifen Sie weder zu Aspirin noch zu Alkohol oder Kaffee! Selbst wenn keine Symptome auftreten, sollte ein Schlangenbiss nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Ein Arztbesuch ist in jedem Fall notwendig.
Illustration: Freepik
Text: Planète Santé / übernommen aus «Morsures de serpents suisses et tropicaux: prise en charge»; Dr. Laurence Rochat, Zentrum für Impfungen und Reisemedizin, Medizinische Universitätspoliklinik Lausanne; Dr. Gabriel Alcoba, Abteilung für Tropenmedizin und humanitäre Medizin, HUG